Zeugnisse
der Vergangenheit
Inhalt von Seite 11:
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Rundweg: Waldparkplatz
Sengscheid
- Großer Stiefel - Waldparkplatz Sengscheid
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Rundweg:
Parkplatz (Sudelfels) - Sudelfels - Parkplatz (Sudelfels)
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Rundweg: Die Klosterruine
Wörschweiler
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Rundweg: Die Klosterruine und
die
Naturbühne Gräfienthal
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Rundweg:
Straße "Zum Augenborn" - Varusquelle - Straße "Zum
Augenborn"
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Rundweg:
Parkplatz
Sengscheid - Hänsel und Gretel (gallorömisches
Relief) - Parkplatz Sengscheid
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Ziel:
Der Spellenstein in Rentrisch
1. Rundweg:
Waldparkplatz Sengscheid - Großer
Stiefel - Waldparkplatz Sengscheid
Anfahrtbeschreibung
Verlassen Sie die A6 an der Ausfahrt St. Ingbert-West (As 5) und fahren
Sie links auf die L126. Folgen Sie dieser bis Sie auf der (aus der L126
wird die L108) rechten Seite die Straße Zum Ensheimer
Gelösch (Richtung Sengscheid) sehen. Biegen Sie rechts in
diese Straße ein und folgen Sie dieser bis sie in
die Birkenkopfweg einmündet. Aus dieser Straße wird
schließlich der Grumbachweg. Folgen Sie diesem über
die Autobahnbrücke und parken Sie dort auf dem Waldparkplatz.
Vom Waldparkplatz aus folgen Sie den Markierungen mit dem
Eichhörnchen. Die Strecke hat eine Länge von zirka 6
Kilometern und führt Sie auf den großen Stiefel
hinauf. Das
Naturdenkmal "Großer Stiefel" hat dem Berg den
Namen
gegeben.
Bilder: Bilder vom Aufstieg zum Großen Stiefel
Geschichte des Stiefels
"Die Geschichte des Stiefels reicht
weit in die Vergangenheit zurück. Auf dem Großen
Stiefel, fand man
Steinklingen, Pfeilspitzen, Mahlsteine und Steinbeile, die aus der
Mittleren
Steinzeit (8000 - 4000 v.Chr.) stammen. Reste von
Tongefäßen aus der Bronzezeit
(1200 - 750 v.Chr.) deuten ebenfalls auf eine Besiedlung hin. In
der Nähe des Stiefelfelsens steht ein
eindrucksvoller Menhir, der unter dem Namen
“Teufelstisch” bekannt
ist. Auch er ist eine imposante Erscheinung auf der Bergkuppe. Dieser
Menhir ist
nicht natürlichen Ursprungs wie der Stiefel. Vermutlich wurde
er zu Kultzwecken
errichtet"
Quelle: "Der
Stiefel-Felsen bei St. Ingbert"
Der 3 Meter hohe und fünfeckige Stein soll der Sage
nach dem Riesen Kreuzmann als Tisch gedient haben, wenn er
gefangene Menschen verspeiste. Die Sage vom Riesen Kreuzmann
können Sie unter folgendem Link nachlesen:
http://gutenberg.spiegel.de/sagen/saarland/0htmldir.htm.
Bei dem Gedenkstein auf dem Stiefelplateau (siehe zweites Bild in der
folgenden
Tabelle) handelt es sich um einen 1960 vom Pfälzer Waldverein
errichteten Mahnstein zum Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege.
Bilder: Der große Stiefel, Gedenkstein,
Teufelstisch, kleiner Stiefel
In der Nähe des großen Stiefels befinden sich auch
die Überreste des Stiefeler Schlosses. Dazu folgende
Infos:
"Auf
dem großen Stiefel wurde im 10.
Jahrhundert eine Burg erbaut, das Stiefeler Schloß. Von
dieser Burg
findet man noch zahlreiche Mauerreste, Bodenwälle und
Gräben. Das Stiefeler
Schloß wurde gegen
Ende des 19. Jahrhunderts von dem Archäologen Dr. Mehlis
eingehend untersucht,
wobei auch diverse Ausgrabungen durchgeführt wurden,
über die der St.
Ingberter Lokalhistoriker Wolfgang Krämer detailliert
berichtete."
Quelle: "Der
Stiefel-Felsen bei St. Ingbert"
Eine
weitere Quelle zum Stiefeler Schloss:
"Konstruktion
und Kleinfunde deuten auf das
“Frühmittelalter”, bis 10. Jh. n. Chr.
hin, vermutlich eine Schutzburg der Grafen des Saar- und Bliesgaues,
die vermutlich verbrannt wurde,
“Seng”-”Scheid”, und dann als
Ruine
Wilderern und Wegelagerern, siehe “Schnapphahner
Dell”, Straße in St.
Ingbert, als Unterschlupf diente, von der noch die
Grundmauern zu
sehen sind" (Wandern mit Hans).
Es gibt hier
oben (398 Meter) auch die Stiefel-Hütte auch
Heinrich-Kohl-Hütte genannt. Diese ist
regulär mittwochs von
14:00 Uhr bis 18:00 Uhr und sonntags von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
geöffnet (Näheres hierzu:
Pfälzerwald-Verein,
Ortgruppe St. Ingbert). Man kann
dort auch anrufen und sich erkundigen ob
die Hütte offen ist
Eine ausführliche Zusammenfassung der Geschichte des
großen Stiefels einschließlich des Stiefeler
Schlosses, sowie der
Stadt St. Ingbert auf dessen Gebiet sich diese
Sehenswürdigkeiten befinden, können Sie auf folgender
Webseite nachlesen:
Ein
Streifzug durch die St. Ingberter Geschichte.
Uns hat diese Wanderung viel Spaß gemacht. Folgen Sie einfach
dem Symbol - schwarzes Eichhörnchen auf weißem
Grund.
[Nach oben]
2. Rundweg:
Parkplatz (Sudelfels) - Sudelfels - Parkplatz (Sudelfels)
Anfahrtbeschreibung
Von der
A620 (Saarbrücken-Saarlouis) kommend fahren Sie an der Abfahrt
Wallerfangen ab und fahren von dort aus links in den Ort Wallerfangen
hinein. Im Ort geht es dann links hoch - fahren Sie Richtung Haus
Scheidberg. Der Straße von St. Barbara über
Giesingen in
Richtung Ihn folgen. In Ihn geht es dann nach rechts in Richtung
Niedaltdorf. Ab hier können Sie der Beschilderung
(römische
Ausgrabungsstätte Sudelfels) folgen. Parken Sie rechts auf dem
Parkplatz.
Von hier aus folgen Sie dem Hinweisschild - siehe untere
Bilderreihe:
Bilder: Aufstieg um Quellheiligtum
Geschichtlicher Hintergrund
In den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt lebten auch im
Saar-Nied Gau Kelten, vermutlich vom Stamm der
Treverer.
Nach der Unterwerfung Galliens durch Gaius Julius Cäsar 52 v.
C., kam es zu einem Arrangement mit der römischen
Kultur.
Die alten Kulte wurden jedoch beibehalten und die römischen
Gottheiten sozusagen daneben gestellt. Im Unterschied zu heute lebte
man damals in verstreut liegenden ländlichen
Gehöften. Es gab
nur wenige Städte, wie z.B. Contiomagus (Dillingen-Pachten).
Das
gallo-römische Quellheiligtum am Sudelfels war deren geistiger
und
religiöser Mittelpunkt. Hier traf man sich zu kultischen
Handlungen oder einfach zur Kommunikation. Ein zentraler Ort auf dem
Gelände des Sudelfelsens bestand in einem kleinen
Umgangstempel mit einem sechseckigen Grundriss. Gut erhalten ist auch
ein ebenfalls sechseckiges Wasserbecken von einem Meter Durchmesser.
Das Wasser steigt dabei aus einer unterirdischen Kaverne in das Becken.
Anscheinend sind in gallorömischer Zeit die Besucher um dieses
Wasserbecken herumgegangen. Der Boden des Umgangs war mit Steinen
ausgelegt. Wahrscheinlich war der heilige Ort auch mit Säulen
umfasst die ein Dach trugen. Auffallend ist ein Sockelstein an der
Südwand des Wasserbeckens. Möglicherweise hat sich
hier das
Standbild einer Gottheit befunden.
Bilder: Sirona-Tempel/Wasserbecken/Mauerreste zweier
weiterer Tempel
Aufgrund eines Fundes in der Nähe des Sechseckbrunnens - es
handelte
sich um eine Stutue der keltischen Göttin Sirona - wird
vermutet, dass
der Tempel der genannten Göttin gewidmet war. Neben
dem Sirona-Tempel
wurden weitere Tempelreste gefunden. Grabungsfunde belegen, dass in
diesem Tempelbezirk auch die Gottheiten Apollo, Merkur, Rosmerta,
Minverva und Silvanus verrehrt wurden.
Bilder: Mauerrest eines weiteren
Tempels/Seitenansicht/Vorderansicht/Schaubild der Gesamtanlage
Rechts von der Tempelanlage befinden sich Rest eines
großen
Gebäudes, das vermutlich dem Wohnen diente. Hier sind
aufwendige
Bade- und Heizanlagen zu sehen. Ein Kaltbadebecken tritt in Bogenform
an der Südwand hervor. In einem Raum (rechts daneben)
lässt
sich eine Fußbodenheizung erkennen. Der
Gebäudekomplex
diente vielleicht als Wohnung für die Priesterinnen. Im Norden
der
Tempelanlage stand noch ein weiteres Gebäude, das wohl als
Pilgerherberge diente. Münzfunde beweisen, dass das Heiligtum
bereits zur Zeit von Kaiser August (31 v. Chr. - 14 n. Chr.) bestand.
Die jüngsten Funde lassen sich dagegen in die Zeit Kaiser
Valentinians II. um 390 n. Chr. datieren. Vier Jahrhunderte lang lag
hier also ein bedeutendes religiöses Zentrum der Region.
Bilder:
Vorderansicht Bild 1, Bild 2;
Fußbodenheizung, Herd
Um 400 n. Chr. wurde die Anlage
wohl verlassen.
Wahrscheinlich wurde sie durch konkurrierende Religionen wie das
Christentum oder den Mithraskult zerstört.
Bilder: Kaltbadebecken, Rückansicht Bild 6, Bild
7; Raum hinter dem Herd
Der Text in dem
das Quellheiligtum beschrieben wird, stammt aus folgender Quelle:
Edition
Bonjour
Saarland, Band 5, "Mysterie - Sagen, Legenden, verwunschene
Plätze
im Saarland", M + H Verlag GmbH Saarbrücken, 2000, Seite 42
bis 43. Anmerkung des Verfassers: Er wurde von mir leicht
verändert.
[Nach oben]
3. Rundweg:
Die Klosterruine Wörschweiler
Anfahrtbeschreibung
Auf der
Autobahn A8 (Neunkirchen-Zweibrücken) kommend, nehmen Sie die
Ausfahrt nach Homburg Einöd (AS 30). Biegen Sie dann nach
links in
die "Hauptstraße" (423) ein. Aus der
"Hauptstraße"
wird schließlich die "Homburger Straße" Richtung
Schwarzenacker. Auf der Höhe des Römermuseums in
Schwarzenacker biegen Sie nach links in die "Bierbacher
Straße"
(L111) ein und überqueren eine Bahnlinie und die Autobahn A8.
Danach sehen Sie rechts die "Limbacher Straße"
(L222) die
nach Kirkel-Limbach führt und an dieser Stelle in die
"Bierbacher
Straße" einmündet. Am besten suchen Sie sich in
unmittelbarer Nähe der Pizzeria (rechte
Straßenseite,
Bierbacher Straße) einen Parkplatz. Der 1,5 Kilometer lange
Aufstieg zur Klosterruime befindet sich links neben der Pizzeria. An
der Klosterruine angelangt können Sie im Gasthaus "Zum
Kloster"
rasten und sich erfrischen.
Geschichte der
Kosterruine
1131
Weihe der Klosterkirche durch Kardinalbischof Matthäus von
Albano,
der als päpstlicher Legat in Deutschland weilt.
Das Kloster, eine Stiftung des Grafen von Saarwerden
und
seiner Frau
Gertrud, bildet ein Priorat der Benediktinerabtei Hornbach.
1171
Umwandlung in ein Zisterzienserkloster durch Graf Ludwig d. Ä.
und Graf Ludwig d. J. von Saarwerden; aus dem Priorat
wird eine Abtei.
1466
Gründung der Sakraments- und Fronleichnamsbruderschaft.
1533
Pfalzgraf Ruprecht wird als Vormund des Pfalzgrafen Wolfgang Schirmherr
des Klosters.
1558
Aufhebung des Klosters im Gefolge der Reformation; Verhaftung der
beiden letzten Mönche und Tod des Abtes Nicolaus.
1614
Zerstörung des Klosters durch eine Brandkatastrophe.
1872
Familie Lilier, Eigentümer von Gutenbrunnen und des
Klosterbergs, legt die Klosterruine wieder frei.
1954-58
Grabungen auf dem Klosterberg unter Leitung von Prof. Dr. J. A.
Schmoll, gen. Eisenwerth.
1983-85
Freilegung und Sanierung der Klosterruinen durch AB-Maßnahmen
der Stadt unter Leitung von Adolf Fauß.
1993-95
Sanierung der südlichen Hangmauer.
Quelle: Homepage der Stadt Homburg
Bilder: Wegbeschreibung/Gasthaus "Zur
Klosterruine"/Mauerreste/Eingangsportal
Wer sind die Benediktiner?
Benediktiner sind Mönche, die nach der
Regel des heiligen
Benedikt
von Nursia leben. Der Benediktinerorden ist ein katholischer
Mönchsorden. Er hatte im Jahre 2001 rund 8.900 Mitglieder,
bestehend aus 21 Klosterverbänden selbständiger
Klöster (Kongregationen). Die Benediktinerregel, bis in das
12. Jahrhundert
maßgeblich für das abendländische
Mönchtum,
fordert Verbleiben im Heimatkloster, Abkehr vom weltlichen Leben,
Streben nach Vollkommenheit und Gehorsam unter dem Abt. Die
bedeutensten deutschen Klöster sind Beuron, Ettal und Maria
Laach.
Die Benediktiner zählten im Mittelalter zu den wichtigsten
theologischen und kulturellen Lehrern des Abendlandes. Der weibliche
Zweig des Benediktinerorden, die Benediktinerinnen, wird von der
Tradtition auf Benedikts Schwester Scholastika
zurückgeführt.
Er verfügte 2001 über insgesamt rund 13.000
Schwestern.
Quelle:
Die
Schlagwörter "Benediktiner" und "Benediktinerorden"
in: Die
Zeit, Das Lexikon in 20 Bänden, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH
& Co. KG, 2005, Band 2, S. 93f
Bilder:
Linke Seite - neben dem Portal/Rechte Seite des
Klosters/Blick von der linken zur rechten Seite des Klosters/Blick von
der Rückseite zum Portal
Die
Bedeutung der Klöster im Allgmeinen und der Benediktiner
und Zisterzienser im Besonderen
"Die Klöster entstanden in chaotischen
Zeiten. Denn diese
Gemeinschaften von Männern oder Frauen, die sich aus
religiösen Gründen von der Welt abwandten, fanden
sich in
einer Epoche zusammen, in der das Weströmische Imperium durch
die
Invasionen zahlreicher Germanenvölker aus den Fugen ging." ...
"Es muss um das Jahr 500 gewesen sein, als Benedikt von
Nursia,
ein junger Studienabbrecher aus begüterter umbrischer Familie,
an
der Pforte einer dieser Asketengemeinschaften in Mittelitalien klopfte.
Einige Jahre später, vermütlich um 530, zog er mit
zwölf
Getreuen auf den Monte Cassino, einen Berg südöstlich
von Rom
und baute auf den Trümmern eines heidnischen Heiligtums ein
eigenes Kloster. Um das Jahr 540 gab er seinen Getreuen eine ""Regula""
vor, eine Klosterregel, die in 72 Kapiteln detailliert festlegt, wie
Mönche ein gottgefälliges Leben zu führen
haben."
... "Doch nicht nur auf den Umgang mit Buchstaben und Zahlen verstanden
sich die Mönche jener Zeit, sie ragten auch in fast allen
Bereichen des Wissens hervor: Sie organisierten die landwirtschaftliche
Produktion nach fortschrittlichtsten Maximen, sie bewahrten oder
entwickelten eine reiche Tradition in Architektur, Malerei und Musik
und engagierten vom Schmied bis zum Bierbrauer, die besten Handwerker,
wenn sie nicht gleich selbst Hand anlegten. Klöster
waren
Herbergen und Krankenhäuser, Sterbehospize und Apotheken,
Altersheime, Schulen und Nachrichtenbörsen. " ...
"Mönche
waren Boten, Schreiber, Vertraute von Königen, die Minister
ihrer
Zeit."
Quelle:
Geo Epoche, Das Magazin für
Geschichte,
Nr. 2, "Das Mittelalter", Gruner + Jahr AG & Co,
Druck- und
Verlagshaus, Am Baumwall 11, 20459 Hamburg, Seite 76ff
Bilder: Blick von der Rückseite zum
Portal/Innenraum linke Seite/Innenraum linke Seite/Blick durch das
Portal
Die Klöster der Benediktiner, insbesondere die
Abtei in
Cluny waren zu enormer Macht und Reichtum gelangt. Aufgrund der immer
größeren Entfernung von den einst angestrebten
Idealen
bildete sich u.a. der Orden der Zisterzienser (ore et labore).
Wer
sind die Zisterzienser?
Bei den Zisterziensern handelt es sich um einen
benediktinischen
Reformorden. Er ist heute in 13 Klosterverbänden
(Kongregationen)
gegliedert und verfügt über weltweit (Stand 2003) 88
Klöster mit über 1.400 Ordensbrüdern. Der
Ziesterzienser-Orden entstand im 11. Jahrhundert im Rahmen der
benediktinischen Reformbewegung. Der Ordensname leitet sich her von dem
1098 durch Robert von Molesme (* um 1027, verstorben 1111)
gegründeten Kloster Citeaux, dem bald schon die
Gründung von
Tochterklöstern folgte. Nach der päpstlichen
Bestätigung
der die Benediktregel ergänzenden Ordnesverfassung ("Charta
caritatis"; 1119) fand der neue Orden, vor allem durch das Wirken
Bernhards von Clairvaux, rasche Ausbreitung und gewann in der Folge
großen Einfluss in ganz Europa. Durch die im
Ziesterzienser-Orden
praktizierte Verbindung von geistlichem Leben und praktischer
Arbeit, besonders die Einrichtung von landwirtschaftlichen
(Muster-)Betrieben, wurden die Ziesterzienser-Klöster zu
wesentlichen Trägern der deutschen Ostsiedlung im 12. und 13.
Jahrhundert. Die Zisterzienserinnen zählen heute knapp 1.400
Ordensschwestern. In Deutschland gibt es acht
Zisterzienserinnenklöster.
Quelle: Die
Schlagwörter "Zisterzienser" und "Zisterzienserinnen"
in: Die Zeit, Das
Lexikon in 20 Bänden, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH &
Co. KG, 2005,
Band 16, S. 520f
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4. Rundweg: Die
Klosterruine und die Naturbühne Gräfienthal
Anfahrtbeschreibung
Fahren Sie
in Saarbrücken auf die A620 (Stadtautobahn) und verlassen Sie
diese an der Ausfahrt St. Arnual. Fahren Sie von dort auf die
Saargemünder Straße (L 406) und folgen Sie dieser
bis
Saarbrücken-Unner. Biegen Sie hier nach links in die
Friedrich-Ebert-Straße ab (Saarbrücke Richtung
Güdingen). Auf der anderen Saarseite angelangt fahren Sie nach
rechts auf die B 51 Richtung Bübingen. Fahren Sie auf der
Landstraße dann weiter Richtung Kleinblittersdorf. Biegen Sie
vor
Erreichen dieses Ortes nach links auf die L 254 Richtung Bliesransbach
ab. Durchfahren Sie diesen Ort auf der L 105 Richtung
Bliesbolchen/Bliesmengen-Bolchen. In Bliesbolchen fahren Sie
nach
links in den Schweyer Weg. Am Ende dieser Straße (Wohngebiet)
können Sie parken. Von dort aus geht es über es
über
einen asphaltierten Weg Richtung Klosterruine Gräfiental.
Bilder: Wegkreuz/Sonnenhof/Wiese/Kurz vor
Gräfienthal
Dabei durchqueren Sie eine landwirtschaftlich genutzte Kulturlandschaft
(Obst, Viehzucht, Gedreide). Auf der linken Seite des asphaltierten
Weges befindet sich der Sonnenhof. Nach etwa einem Kilometer erreichen
Sie Gräfiental. Dabei befindet sich gleich links, des nur
wenige
Gebäude umfassenden Ortes, ein Speiserestaurant (Homepage:
Gräfienthaler Hof) mit
der
Möglichkeit auf der Gartenterrasse im Freien etwas zu essen
oder zu trinken. Auch die
Mitnahme eines Hundes ist dort gestattet. Wenige Meter weiter befindet
sich schließlich die Klosterruine und eine Wallfahrtskapelle.
Bilder: Eingangsportal/Kapelle/Altar-linke
Seite/Altar-rechte Seite
Geschichte der
Klosterruine
Die Klosterruine Gräfienthal aus dem 13. Jahrhundert, ein
Benediktinerkloster, steht an der Stelle wo Gräfin Elisabeth
von Blieskastel (
Infoseite über die
Klostergründung) durch das Bild "Maria von den
Feilen"
(Infoseite der Wallfahrtskapelle
- Unsere Liebe Frau mit den Pfeilen)
von einem
schweren Augenleiden geheilt worden sein soll, weswegen sie das Kloster
erbauen ließ. Nach der Auflösung des
Klosters, Ende des 18.
Jahrhunderts, erwarb Jean Baptiste Mathieu, der spätere Maire
von
Sarregemuines das Koster, errichtete eine Seidenfabrik und baute im
ehemaligen Chorabschluss eine Kapelle. Seit 1992 bewohnen wieder
niederländische Benediktiner den Konvent und setzen sich
für
die Renovierung ein.
Bilder: Altar/Orgel/Innenhof/Außenansicht
Nahe der Klosteranlage wird von Juni bis September die
Naturbühne Gräfienthal bespielt.
Infoseite der Natürbühne
Bilder: Eingangsbereich/Aufgang zur
Bühne/Innenbereich/Bild aus der Umgebung
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5. Rundweg:
Straße "Zum Augenborn" - Varusquelle - Straße "Zum
Augenborn"
Anfahrtbeschreibung
Fahren Sie
auf die B 51 Richtung St. Wendel. Verlassen Sie diese an der
Abfahrtstelle Bliesen. Fahren Sie von dort aus in die Ortsmitte. Dort
sehen Sie dann an einer Kreuzung ein Einkaufszentrum. Fahren Sie
gegenüber (links) in die Straße "Zum Augenborn".
Bei
einer Gabelung dieser Straße nach etwa 150 Metern, halten Sie
sich rechts und fahren Sie bis zum Ende dieser Straße. Dort
können Sie vor einem der Wohnhäuser parken. Von hier
aus
begeben Sie sich nun über einen Wirtschaftsweg zum Waldrand.
Dort
kommen Sie zu einer Weggabelung und einem großen Grenzstein.
Gehen Sie nach links und Sie erreichen nach wenigen Metern die
Varusquelle.
Bilder: Grenzstein/Quelle vom Weg aus gesehen/Abstieg zur
Quelle/Quelle von vorne
Um Christi Geburt waren noch große Teile des Saarlandes mit
Urwäldern bedeckt. In den sumpfigen Niederungen des Westrichs
war
der keltische Stamm der Mediomatriker sesshaft. Nach schweren und
verlustreichen Kämpfen zwischen 58 und 50 v. Christus hatten
die
Kelten Galliens und anderer Regionen gegen die Legionen des
Gaius Julius Cäsar nicht standhalten können.
Die Gebiete
kamen unter römische Herrschaft. Es kam jedoch immer wieder zu
Versuchen der keltischen Stämme dieses Joch
abzuschütteln.
Die Römer sicherten das eroberte Gebiet durch feste
Stützpunkte und den Ausbau eines strategischen
Straßennetzes
um schnelle Truppenbewegungen zu ermöglichen. So wurde das
Gebiet
in dieser Region und wichtige Straßenwege durch ein Kastell
auf
dem Schaumberg (Castrum Teulegium) gesichert. Die Legende berichtet nun
davon, dass bei einem der Aufstände der Mediomatriker ein
Legionär am Auge verletzt wurde. Dieser versuchte sich in
Sicherheit zu bringen und ließ sich erschöpft in
eine
Waldquelle fallen. Eine wohltuende Linderung setzte ein, bis der
Schmerz schließlich ganz verschwand. Die Wunde verheilte
schließlich vollständig, ohne dass die Sehkraft
beeinträchtigt wurde. Die Kunde von der heilkräftigen
"Augenquelle" verbreitete sich schnell und die Römer gaben ihr
den
Namen des Feldherrn Varus.
Quellenangabe:
Aus der
Edition Bonjour
Saarland, Band 5, "Mysterie - Sagen, Legenden, verwunschene
Plätze
im Saarland", M + H Verlag GmbH Saarbrücken, 2000, Seite 27
Bilder: Vorderansichten und ein Bild vom Weg aus
aufgenommen
Exkurs:
Die
Mediomatriker
Die Mediomatriker
(lat. Mediomatrices) waren
ein
keltischer Stamm im Gebiet des heutigen Ostfrankfreich, Saarland und
Rheinland-Pfalz. Aus ihrer Hauptstadt Divodorum Mediomatricum ist das
heutige Metz hervorgegangen. Ihnen benachbart lebten die Treverer, die
Leuker und die Eburonen im Kerngebiet der La-Tène-Kultur.
Neben
Metz entstanden aus Siedlungen und Oppida der Mediomatriker z. B. die
Städte Saarbrücken, Speyer, Homburg und Rodalben.
Für
die Städte Speyer, Homburg/Saar und Rodalben ist allerdings
die
Zugehörigkeit zu dem Gebiet der Mediomatriker heute sehr
umstritten (Quelle: Wikipedia).
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6. Rundweg:
Parkplatz bei Sengscheid - Hänsel und Gretel
(gallorömisches Relief)- Parkplatz bei Sengscheid
Anfahrtbeschreibung
Von der A6
kommend verlassen Sie an der Ausfahrt St. Ingbert-West (AS 5) die
Autobahn und fahren Sie Richtung Sengscheid. Biegen Sie dort in
die Straße "Zum Ensheimer Gelösch" ab.
Dabei befindet
sich noch vor der Betonbrücke, die nach Sengscheid
führt, auf
der linken Seite ein größerer Parkplatz. Von dort
aus haben
Sie zwei Möglichkeiten zu Hänsel und Gretel zu
wandern:
a)
Längerer Weg (zirka 1 1/2 Stunden)
Zirka hundert Meter vom Parkplatz entfernt befindet sich
an der
rechten Straßenseite das "Alfa-Hotel".
Ihm gegenüber
folgen Sie zunächst einem asphaltierten Waldweg, der
zunächst
geradeaus und dann in einer steilen Rechtskurve den Berg hinauf
verläuft. Paralell dazu verläuft die L 108,
Richtung
Ensheim-Flughafen. An der ersten Weggabelung gehen Sie
schließlich nach rechts tiefer in den Wald hinein
und
erreichen nach kurzer Zeit die "Steinkopfhütte". Von dort aus
folgen Sie weiterhin
dem Weg bis Sie nach etwa 15 bis 20 Minuten an eine weitere Weggabelung
kommen. Kurz davor befindet sich auf der linken Seite eine Bank. Hier
gehen Sie nach rechts und folgen einem Pfad den bewaldeten Hang hinab.
An einer weiteren Wegverzweigung angelangt folgen Sie
schließlich
dem quer zu dem bisher begangenen Pfad verlaufenden Waldweg
nach
links. HIer können Sie sich auch an dem
Wegzeichen (zwei blaue Figuren auf weißem Grund)
orientieren. Nach einer Weile erreichen Sie dann einen rot
gebraschten Weg
(hier befindet sich einige Meter hinter der Einmündung ein
steinerner Wegzeiger zu Hänsel und Gretel) und folgen diesem
nach
rechts für etwa einhundert Meter. Dort verweist
schließlich
ein weiterer Wegweiser auf den Felsen mit dem
gallorömischen Relief (links vom Weg, etwas höher am
Berghang
gelegen). Als Rückweg empfehlen wir Ihnen dem
Weg weiter ins Tal zu folgen und dort rechts entlang den Wiesen (und
der nun
gut zu hörenden Autobahn) nach Sengscheid
zurückzuwandern.
Bilder: "Steinkopfhütte"/Wald im
Spätsommer/Schwarzer Holunder/Pfad den Hang hinab
b)
Kürzerer Weg (zirka 1 Stunde)
Vom Parkplatz an der Straße "Zum Ensheimer
Gelösch" aus
gehen Sie zunächst bis zur Straße "Steinkopfweg".
Von dort
aus gehen Sie dann weiter bis zur nächsten linken
Nebenstraße, die "Nesseldell".
Folgen Sie von dort aus dem Waldweg nach rechts bis Sie an einen
steinernen Wegweiser zu Hänsel und Gretel kommen. Von dort aus
folgen sie dem Waldpfad den Berg hinauf bis Sie zu einem rot
gebraschtem Weg kommen.
Hier befindet sich ebenfalls einige Meter unterhalb der
Einmündung
ein Wegweiser. Folgen Sie diesem Weg für etwa hundert Meter.
Dort
verweist schließlich ein weiteres Felsstück auf das
gallorömische Relief. Von hier aus können Sie
wiederum in das
Tal (Grumbachtal) zurückwandern und rechts nach Sengscheid
zurückwandern. Während des Gehens auf dem Waldpfad
können Sie sich auch an dem Wegzeichen (zwei blaue Figuren auf
weißem Grund) orientieren.
Bilder: Weg hinter der Straße Nesseldell/2 x
Wiese im Grumbachtal/Steinener Wegweiser
"Der Lokalhistoriker Wolfgang
Krämer aus St. Ingbert schrieb im
Jahre 1925 über Hänsel und Gretel: Ein zweifellos
antikes Bildwerk und wohl
der bedeutendste
Rest gallorömischer Kultur auf unserer Gemarkung befindet sich
eine
Viertelstunde südlich Sengscheid am Ende eines stillen
Wäldchens (Forstbezirk
Engelter). "Hänsel und Gretel" oder "die Engelchen" wird es
beim Volke genannt, früher auch "Herr Rapp und seine Frau"
geheißen.
In der Südwand eines gewaltigen Felsblockes, etwa 15 Meter
über der Talsohle,
finden sich in dreiviertel Lebensgröße (1,20 m und 1
m) zwei Figuren, eine
männliche und eine kleinere weibliche in sanfte Nischen
eingehauen. Infolge
Verwitterung ist die Erhaltung leider sehr mangelhaft und die
Bestimmung der
Attribute nicht mehr leicht. Vermutlich dürften wir es mit
'Segensgottheiten
aus dem keltoromanischen Götterkreis' zu tun haben. Das
Felsenrelief mag etwa
aus dem dritten nachchristlichen Jahrhundert stammen und diente wohl
dem Kultus."
Quelle: Homepage
Ensheim
Bilder: Unterschiedliche
Ansichten von Hänsel und Gretel
[Nach oben]
7. Ziel: Der
Spellenstein in Rentrisch
Anfahrtbeschreibung
Fahren Sie
nach Rentrisch (bei St. Ingbert). Von der Saarbrücker
Straße
aus fahren Sie nach rechts in die Straße Am Spellenstein.
Nach
etwa mehr als hundert Metern können Sie dann den 6,55 Meter
hohen
Spellenstein in einem Vorgarten (Am Spellenstein 12) bewundern.
Bilder: Der Spellenstein im Vorgarten des Anwesens Nr. 12
Hinter dem Gartenzaun befindet sich eine Holztafel mit Informationen
über den Spellenstein. Es handelt es sich um einen Menhir.
"Der Name dieses von Menschen der Jungsteinzeit vor
etwa 4000 Jahren im
Talgrund errichteten Monolithen soll von seiner Form, die einer Spindel
gleicht, herkommen."
Quelle: Homepage
der Stadt Rentrisch - Abschnitt Geschichte.
Dort
finden finden sie auch interessante weitere Infos über den
Spellenstein.
"...
Im Laufe der Geschichte hat man den Stein entweder als Kelten- oder
Römerstein, als Kultdenkmal, Fruchtbarkeitssymbol oder aber
als
Grenzstein bzw. Markscheide zwischen St. Ingbert, Ensheim, Scheid und
Sulzbach aufgeführt. Bei der Betrachtung des Spellensteins
sowie
anderer Menhire fällt auf, dass sie vor Bergen stehen. Die
Spitze
der Steine deutet auf den Berg und so vermutlich auf eine
Kultstätte, in diesem Fall auf den Stiefelfelsen. Nach
ausgiebigen
Forschungen wie z.B. in der Bretagne ist am ehesten die Meinung zu
vertreten, dass nur religiös fundierte Anschauungen den
prähistorischen Menschen zu solchen Kraftanstrengungen bewogen
haben, wie eine Herstellung, Transport und Aufrichtung dieser Steine
erforderten."
Quelle: Die oben genannte Holztafel
Was ist ein
Menhir?
Ein aufrecht stehender Megalith.
Was
ist ein Megalith?
Megalithbauten sind große, grob
geschliffene Steine, die
entweder
alleine stehen oder in Kombination mit anderen eine Struktur bilden.
Sie wurden für religiöse Zwecke, als
Begräbnisstätten oder als Denkmäler
bemerkenswerter
Ereignisse errichtet.
Quelle: Microsoft® Encarta® Professional
2002.
© 1993-2001 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
Was gibt es
noch zu sehen?
In Rentrisch gibt es
einen Wasserlehrpfad der Saarbrücker
Stadtwerke.
Bilder:
Waschbrunnen am Ortseingang/Wasserlehrpfad der Stadtwerke
Saarbrücken/Impressionen (Bild 3,4)
Auch die Welt der Sagen hat sich mit dem Spellenstein
beschäftigt. Diesen soll der Riese Kreuzmann einst als
Wetzstein
benutzt haben. Eine Sammlung von Sagen rund um den alten
Ensheimer Bann
finden Sie unter folgendem Link:
Sagen und Geschichten rund um den alten
Ensheimer Bann
auf der Homepage der Stadt Ensheim.
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