Inhalt von Seite 3:
- Erziehung
- Klassisches
Konditionieren
- Instrumentelles
Konditionieren ("Lernen am
Erfolg")
- Verstärkung
- Löschung
- Generalisierung
- Die klassischen
Befehle
- Auch
Hundehalter müssen Vokabeln lernen - Artikel aus der
Saarbrücker Zeitung
- Rund um
das Thema Hund
Zunächst einmal einige Informationen über die
Grundlagen aus
der Lerntheorie. Diese entstammen einem Referat mit zwei Mitstudenten
aus der Fachhochschulzeit. Ist allerdings schon ziemlich lange her. Ich
habe das damalige Referat um Abbildungen und einen ergänzenden
Text ("Shaping") aus dem Internet ergänzt. Die jeweiligen
Quellen
dieser Ergänzungen werden angegeben.
Man
unterscheidet zwei Arten von
Lernprozessen
- Klassisches Konditionieren
- Instrumentelles Konditionieren
Klassisches Konditionieren
Bsp.
Pawlows Lernversuch an Hunden
Nimmt ein Hund Nahrung auf, so sondert er Speichel ab. Wird das Fressen
wiederholt von einem Glockenton (oder einem anderen, zunächst
neutralen Reiz) begleitet, verbindet der Hund nach kurzer Zeit den
Glockenton mit dem Futter. Er sondert Speichel ab, sobald der Ton als
bedingter Reiz allein angeboten wird (Speichel = bedingte Reaktion).
"Wird ein ursprünglich neutraler Reiz wiederholt mit einem
subjektiv angenehmen oder unangenehmen Reiz gekoppelt, so
erhält
der ursprünglich neutrale Reiz die Qualitäten des
Wertreizes." = Klassisches Konditionieren.
Nach mehrmaliger Darbietung des CS ohne UCS verschwindet
CR wieder
= Extinktion (Löschung).
Erläuterung
Abkürzung |
Bedeutung |
CR |
Bedingte Reaktion |
UCS |
Unbedingte Reaktion |
CS |
Bedinger Reiz |
Bilder: Versuchanordnung (Quelle der Abbildungen siehe
Link)/Pawlow/Pawlow mit Mitarbeitern
Quelle der Abbildungen: http://www.voll-psychologisch.de/2002/Studium&Beruf/hoersaal/Lernen/Lernen.htm
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Instrumentelles
Konditionieren ("Lernen am
Erfolg")
Bsp. Skinners Experiment, in dem Ratten in einer Experimentierbox
lernten, sich durch Hebeldrucken Futter zu verschaffen. Die Ratte
drückte per Zufall einen Hebel (UCR), der eine Futterkugel
erscheinen lässt (UCS). Das häufigere Hebel
drücken wird
zur CR (konditionierte Reaktion). UCS = Bekräftiger,
Reinforcer.
Skinner ging davon aus, dass ein Teil der Lernprozesse nach dem Prinzip
des Klassischen Konditionierens erfolge, dass sich aber in den meisten
Fällen Lernen nach dem "Gesetz der Wirkung" vollziehe, d.h.
ein
Verhalten wird dann gelernt, wenn es zum Erfolg geführt hat.
Die
nach der Erfahrung den meisten Erfolg versprechende Verbindung zwischen
einer Reizsituation und dem geäußerten Verhalten
wird
gelernt = Instrumentelles Konditionierung.
Bilder: Skinner (Quelle der drei Abbildungen siehe
Link)/Skinnerbox/Shaping - eine Taube soll lernen sich um 360 Grad zu
drehen)
Quelle: http://www.voll-psychologisch.de/2002/Studium&Beruf/hoersaal/Lernen/Lernen.htm
"Shaping: Skinner wollte eine Taube dazu
bringen, dass sie sich einmal im Kreis dreht. Also gab er ihr Futter,
sobald sie sich in die gewünschte Richtung begab. Dann blieben
diese aus und die Taube musste mehr leisten. Immer wenn sie sich etwas
mehr drehte als zuvor, gab es Futter. Nach mehreren Versuchen lernte
die Taube sich um 360° zu drehen, um Futter zu bekommen."
Quelle: http://www.voll-psychologisch.de/2002/Studium&Beruf/hoersaal/Lernen/skinner1.htm).
von Craig Swanson
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Verstärkung
Erläuterung
Art der Verstärkung |
Beschreibung |
Positive
Verstärkung |
Die Stärke und
Häufigkeit eines Verhaltens wird
durch eine einsetzende positive Konsequenz erhöht. |
Negative
Verstärkung |
Die Steigerung eines
Verhaltens, das einen negativen Stimulus
beenden
oder vermeiden kann.
Beispiele:
a) Ratten werden in einer Box geschockt und lernen aus dieser Box zu
fliehen = Fluchtverhalten.
b) Ratten lernen bei Anwendung von Warnzeichen dieses Verhalten bereits
zu
äußern, bevor der Schock einsetzt =
Vermeidungsverhalten. |
Kontinuieriche
Verstärkung (zum Aufbau eines Verhaltens): |
Jede
Äußerung einer erwünschten
Verhaltensweise wird verstärkt. |
Unterbrochene/intermittierende
Verstärkung
(Aufrechterhaltung eines Verhaltens) |
Kann
regelmäßig nach bestimmten Zeitabständen
oder auch nach einer
bestimmten Verhaltensquote erfolgen. Die unterbrochene
Verstärkung
erreicht eine wesentlich höhere Stabilität des
Lernergebnisses und damit
eine erhöhte Resistenz gegenüber einer
Löschung als die
kontinuierliche
Verstärkung. Dies lässt sich daraus
erklären, dass bei
unterbrochener
Verstärkung bereits im Aufbauprozess durch
Verzögerung der
Verstärkung
jeweils ein Stück Extinktionsphase vorweggenommen wird. |
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Löschung
Erfolgt bei der Klassischen Konditionierung die mehrmalige Darbietung
des konditionierten Stimulus (CS-Ton) ohne den unkonditionierten Reiz
(UCS-Futter), so verliert der Ton seine Bedeutung als
auslösender
Stimulus, die gelernte Reaktion (CR) wird wieder gelöscht. Bei
der
instrumentellen Konditionierung erfolgt eine Löschung der
gelernten Verhaltensweise, wenn die Reaktion von einem bestimmten
Augenblick an nicht mehr verstärkt wird. Beispiel: Das Tier
hat
gelernt, in der Problemsituation planvoll den Hebel zu
drücken, um
die Käfigtür zu öffnen. Wenn sich von einem
bestimmten
Zeitpunkt an die Käfigtür trotz Hebeldruck nicht mehr
öffnen lässt, wird das Tier im Laufe der Zeit die
gelernte
Verhaltensweise wieder verlernen, dieses Verhalten wird
gelöscht.
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Generalisierung
Eine gelernte Reaktion erfolgt ohne erneuten Konditionierungsprozess
auch in ähnlichen Reizsituationen. Es gibt sowohl eine Reiz-
wie
auch eine Reaktionsgeneralisierung. Bei der Reizgeneralisierung wird
die gleiche konditionierte Reaktion auch von Stimuli
ausgelöst,
die mit dem ursprünglichen konditionierten Reiz nicht gleich,
sondern nur ähnlich sind. Beispiel: Versuchspersonen wurden
trainiert, eine Hautwiderstandsreaktion auf einen Ton von 1000 HZ zu
produzieren. Auf Töne von 500 HZ und 1500 HZ kann diese
Reaktion
ebenfalls erfolgen. Eine Reaktionsgeneralisierung liegt vor, wenn ein
gleicher Stimulus verschiedene Varianten ähnlicher Reaktionen
hervorruft. Beispiel: Ein Hund war konditioniert, auf einen Stimulus
hin ein Bein zu heben. Er hob das andere, wenn das
ursprüngliche
an der Bewegung gehindert wurde.
Quellenangabe
des Referatstextes:
1.
Hans Jürgen Eysenck, Neurose ist heilbar, Frankfurt 1980
2.
Eysenck und Rachmann, Neurosen - Ursachen und Heilmethoden, Berlin 1971
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Die
klassischen
Befehle
a)
Sitz:
Dazu hält man ein Leckerlie über die Nase des Hundes.
Meistens sitzt er sich dann. Wenn der Hund sich zu sitzen beginnt -
"Sitz" sagen. Dazu gehört auch loben und belohnen, wenn er mit
dem
Hinterteil den Boden berührt. Als Sichtzeichen den Zeigefinger
erhoben halten.
Bilder: Gerry beim Kommando "Sitz"/"Platz" mal
unkonventionell/Gerry auf dem Weg zum Herrchen/Er naht heran ... nach
mehrmaligem Rufen ...!
b)
Platz:
Nehmen Sie ein Leckerlie zwischen den Daumen und der
Innenfläche
der Hand. Halten sie Hand mit dem Handrücken unter die Nase
des
Hundes und bewegen Sie sie langsam zum Boden. Folgt er und legt sich
hin, sagen sie "Platz". Leckerlie und Lob gibt es wenn er
richtig
liegt.
c)
Bleib:
Gerry sitzt auf seinem Hintern oder er liegt auf dem Boden. Nun
entfernt man sich einige Meter von dem Hund und sagt öfter
"Bleib". Hat man die geplante Entfernung
zurückgelegt, geht
man zum Hund zurück und lobt, belohnt ihn. Rührt er
sich
aber bevor man vor ihm steht, bringt man ihn wortlos zum Ausgangspunkt
zurück und beginnt
wieder vorn vorn. Als Sichtzeichen zeigt man mit der
Handfläche
zum Hund.
d)
Komm:
Der Hund ist einige Meter entfernt. Nun ruft man "Komm".
Nähert er
sich, dann weiter "Komm" rufen und loben. Angekommen gibt es die
Belohnung
(Leckerlie oder Streicheln).
(Quelle und Vertiefung: "300 Fragen zum Hund", Heike
Schmidt-Röger, Gräfe und Unzer Verlag GmbH,
München,
2005)
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Und nun ein interessanter Artikel aus der SAARBRÜCKER ZEITUNG
vom
12.09.2005, den ich nicht vorenthalten möchte:
Auch
Hundehalter müssen Vokabeln lernen
Von
Torsten Schäfer, dpa |
Dortmund/Wetzlar
(dpa/gms)
- Nur wer die Sprache des Hundes versteht, kann auf seine
Bedürfnisse
wirklich eingehen. Doch vielen Hundehaltern ist das Vokabular ihrer
Vierbeiner kaum geläufig. Das sagt Manfred Hoeppner vom
Verband
für das
Deutsche Hundewesen in Dortmund. |
|
|
Aufgestellte
Ohren
signalisieren Interesse. (Bild: Schierenbeck/dpa/gms)
|
«Es wird zu
wenig Zeit mit Hunden verbracht. Viele
Besitzer wissen
zu wenig über die Sprache ihrer Tiere», sagt Manfred
Hoeppner vom
Verband für das Deutsche Hundewesen in Dortmund.
Besonders
deutlich ist die Lautsprache. «Das Sprachrepertoire umfasst
die
Kategorien Bellen, Knurren, Fiepen, Winseln und Jaulen», sagt
Verhaltensbiologin Ariane Ullrich vom Berufsverband der Hundeerzieher
und Verhaltensberater mit Sitz in Hofheim (Hessen). «Hohes
Bellen
signalisiert freudige Erregung, dumpfe Töne deuten eher auf
Aggression
und Abwehr hin», erklärt Manfred Hoeppner.
Auch die
Körpersprache
verrät eine Menge über das Befinden: «Der
Hund setzt
mehrere Signale
ein. Man muss auf alle Köperteile achten», sagt
Manfred
Hoeppner.
Wedelt ein Hund mit dem Schwanz, ist er erregt. Kommt noch ein
freudiges Kläffen hinzu, ist die Botschaft klar: Hallo, da bin
ich.
Grundlegende
Bedürfnisse wie Hunger, Sexual- oder Spieltrieb teilt ein Hund
deutlich
mit. Bei Hunger zieht er Herrchen am Arm, winselt oder belagert die
Küche. Je dringender das Bedürfnis, desto klarer die
Botschaft.
Anstupsen, Anspringen oder aufforderndes Warten sind typische Gesten,
wenn Hunde hinaus auf die Wiese möchten.
Hunde werden
zärtlich,
wenn sie die Hand lecken, vertraute Menschen mit der Nase anstupsen
oder die Pfote aufs Knie legen. Ein offener Blick, leichtes
Schwanzwedeln und eine leicht geöffnete Schnauze signalisieren
freundliches Verhalten. Aufgestellte Ohren und bewegungsloses Verharren
deuten auf Interesse und Aufmerksamkeit hin.
Untergründige
Stimmungen sind schwieriger zu erkennen. Vieles lässt sich an
der
Mimik
ablesen: Ein unruhig umherwandernder Blick und wackelnde Ohren deuten
auf Nervosität und Unsicherheit hin. Versteift der Hund seinen
Körper
und zeigt vielleicht noch die Zähne, drückt er seinen
Unmut
aus,
erklärt die Tierverhaltenstherapeutin Heidi
Bernauer-Münz aus
Wetzlar.
Ein eingezogener Schwanz und angelegte Ohren verdeutlichen die Angst
eines Hundes.
Schaut der Hund nach
einer Ermahnung weg oder
trollt sich unauffällig, lenkt er ein. Der direkte
Augenkontakt
ist für
Hunde die Ausnahme. «Der Mensch sollte ihn gerade bei fremden
Hunden
vermeiden», so Ariane Ullrich. Ein Hund, der Appetitlosigkeit
zeigt
oder antriebslos wirkt, ist möglicherweise krank.
Wenn ein Hund
viel gähnt, sich ständig die Lippen leckt und
Speichel
produziert, ist
er in einer Stresssituation, erklärt Bernauer-Münz.
Hunde
können aber
auch lachen: Dann ziehen sie die Lefzen zurück, und die
Zähne
treten
hervor. Die Augen strahlen freudig und sind zusammengekniffen. Auch
Schwanzwedeln gehört dazu.
Hundebesitzer sollten
nicht versuchen,
ihren Tieren grundlegende Verhaltensweisen abzugewöhnen.
«Es
wird
schwieriger, ihn zu verstehen. Dann beißt der Hund
vielleicht,
ohne es
vorher durch ein Knurren angekündigt zu haben»,
erklärt
Ullrich.
Ein
anderer Fehler: Spielerisches Beißen von Hunden im Rudel wird
allerdings oft überinterpretiert. «Rituelles Drohen
ist in
der Natur
etwas Normales. Wir müssen einfach lernen, damit entspannter
umzugehen», erklärt Heidi Bernauer-Münz.
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oben]
|
Informationen
über das Verhalten des Hundes und weitere Themen
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